So mein #emobility Rückblick, der erste richtige Familienurlaub mit dem #Enyaq (Kurztrip in den Winterferien nicht mitgezählt)
Achtung, lang.
Ausgangslage:
Voll besetzt mit 4 Personen + Hund, vollgepackt bis unters Dach, Dachtasche auf dem Dach, Fahrradträger mit zwei Fahrrädern + Laufrad auf der Anhängerkupplung. Also quasi das maximale was geht.
Wir sind im Urlaub etwa 2200 km gefahren, 1300 km davon Hin- und Rückweg, etwa 900 km vor Ort. Verbraucht haben wir insgesamt 526,5 kWh.
Hinfahrt: ≈ 260 Wh / km
Rückfahrt: ≈ 250 Wh / km
Kombiniert: ≈ 239 Wh / km
Das entspricht etwa 2,4 l Diesel / 2,8 l Benzin auf 100 km bzw. 62,7 l Benzin / 53,7 l Diesel im ganzen Urlaub! Mit unserem Alhambra hätten wir zum Vergleich etwa 160 l Diesel verbraucht.
(Ich bin auf dem Rückweg langsamer gefahren, weil ich noch mal ohne Zwischenladung nach Hause kommen wollte (was geklappt hat, Restreichweite 19 km bei Ankunft zuhause
). Die Dachtasche ist maximal aero-undynamisch.)
Bezahlt haben „wir“ (sprich die Firma) mit EnBW S Ladetarif unglaubliche 368,05 € (ohne Initialladung und Aufladung nach Ankunft zuhause). Das macht 0,86 € / kWh. 
Nochmal zum Vergleich: die 160 l Diesel hätten bei einem Spritpreis von 1,609 € / l etwa 257 € gekostet und damit deutlich weniger (- 30 %)
Geladen haben wir meist vor Ort in der Nähe des Ferienhauses, da gab es eine öffentliche AC-Ladesäule etwa 3 Minuten zu Fuß vom Ferienhaus entfernt. Das hab ich, wenn nötig, genutzt um noch ne Zusatzrunde mit der Hündin zu gehen.
Ansonsten gab es in Thyborøn das Aquarium, da gab es eine 80 kW Säule. Da konnte man das Auto vollmachen in der Zeit, in der sich die Kinder Fische anschauen und Haie streicheln. Beim Einkaufen konnte ich leider nicht laden, da die Säulen nicht im EnBW Roaming drin waren.
Der Hinweg lief einigermaßen gut, haben geladen in den Pipi-/Wickelpausen und haben dann eine große Pause morgens gemacht. Über das Ärgernis mit ABRP und der „Kinder- und Hundefreundlichen“ Umgebung habe ich ja bereits geschrieben. Das hat ärgerlicherweise nicht geklappt.
Der Rückweg war…sehr blöd.
Die Kinder wollten bei McDonald’s essen, wir nicht. Also habe ich vorab nach einem McDonald’s gesucht, in dessen Nähe ein Ladepark ist (oder eine eigene Säule hat) und wo noch ein anderes Fastfood Restaurant ist. Habe dann in Flensburg einen McDonald’s gefunden, neben einem Subway und einem großen Ladepark (20 HPC). Der Subway sollte bis 22 Uhr aufhaben, der McDonald’s bis 01 Uhr.
Bei der Pipipause (in DK) hat die EON Ladesäule nur 1/4 der Leistung freigegeben. War relativ egal, es war nicht notwendig. Ärgerlich trotzdem.
Über der Grenze haben wir den Subway dann leider erst zu spät erreicht. Dann kam die Ernüchterung: der Ladepark ist eingezäunt und nicht erreichbar. Alle Säulen leuchteten fröhlich grün vor sich hin. Der McDonald’s hatte dann zusätzlich auch noch zu, obwohl er länger aufhaben sollte.
Da der Akku fast leer war und wir nicht viele Optionen hatten, sind wir zum CITTI Park in Flensburg gefahren. Die Säule hat zum Glück auf Anhieb geladen und auf der anderen Seite war dann wenigstens noch ein geöffneter KFC. Konnten also wenigstens alle noch was essen, auf Toilette, den kleinen wickeln und dann mit 100 % SoC weiter fahren.
Auf Hälfte der Strecke dann noch mal für 10 Minuten an den HPC und kurz die Beine vertreten. Kinder haben sogar weitergeschlafen während des Ladevorgangs.
Kurz vor Schluss hatte ich dann echt einmal kurz Reichweitenangst, das Navi wollte mir noch eine Ladepause aufdrängen, aber das habe ich übersprungen. Da hab ich dann noch mal festgestellt: die Topografie ist dank Reku wirklich fast egal. Die Aerodynamik beim #eauto ist das A und O.
Mein Fazit:
(1) Es werden mehr HPC in den dänischen Ferienorten benötigt. Gerade diese ganzen kleinen 50-80 kW Lader in DK sind noch weit verbreitet und könnten mal ein ordentliches Update vertragen. Ansonsten auch deutlich mehr HPC an den Supermärkten. An den Super/Dagli Brugsen Filialen steht immer nur eine einzelne 75 kW Säule (1x50+1x25). Bei den anderen Supermärkten steht meist nichts.
(2) Das Ladekartenwirrwarr ist noch immer ärgerlich und verwirrend. Selbst wenn man schon einen großen Anbieter wie mobility+/EnBW hat, funktioniert der an vielen Säulen nicht. Dann kann man einzelne Säulen nur mit der Karte freischalten, andere hingegen nur mit der App. Die meisten können zwar beides, aber das sollte definitiv der Standard sein. Öffentliche Ladestationen die nur mit der proprietären Betreiberapp funktionieren sollten verboten werden.
Am besten wäre einfach Plug‘n‘Charge mit jeder Ladestation und jedem Auto.
(3) Die Strompreise sind viel, viel zu hoch.
(4) Die Routenplanung, besonders die integrierte, könnte wesentlich besser werden. Da sollten mehr Kriterien auswählbar sein, ähnlich wie bei ABRP.
(5) Das Ladeerlebnis als solches hat Optimierungspotential. Warum keine Ladeparks mit kleinem Spielplatz + Grünfläche. Gerne auch mit günstigem Essen oder zumindest Snacks/Kaffee. Ich bin nicht bereit 60-80 € für Essen am Rastplatz für die ganze Familie zu bezahlen, während das Auto lädt und dann zusätzlich noch für jedes Mal pinken zu bezahlen.
(6) wir brauchen mehr Schnelllader entlang der großen Autobahnen und die Ladeinfrastruktur muss deutlich zuverlässiger werden.
(7) E-Autos sind toll. Die Zukunft ist elektrisch. Es muss sich aber noch einiges tun.